Nach Pfingsten beginnt die Zeit im Jahreskreis – sozusagen der Alltag im Kirchenjahr. Doch auch diese Zeit hat ihre Höhepunkte; dazu zählen auf jeden Fall auch die beiden Prozessionstage Fronleichnam und das Herz-Jesu-Fest.
An beiden Festtagen gelang es wieder, für jedes Dorf einen Priester zu finden. In St. Walburg war Seelsorger Franz tätig, in St. Gertraud war Pater Daniel wieder bereit einzuspringen, in St. Nikolaus Gottfried Ugolini für Fronleichnam und Eugen Runggaldier für das Herz-Jesu-Fest.
in St. Nikolaus ist die Prozession am Fronleichnamstag wegen des unbeständigen Wetters leider ausgefallen, in St. Gertraud konnte sie abgehalten werden, da sich das Wetter inzwischen aufgehellt hatte. In jedem Fall sind aufwändige Vorbereitungen notwendig: die Ministrant*innen haben den Ablauf minutiös geprobt, Statuen, Fahnen, Himmel, Feldaltar und Zubehör müssen bereitgestellt und eine Lautsprecheranlage installiert werden, Chöre, Träger und Vereine müssen mobilisiert werden.
Dieser Aufwand ist gerechtfertigt, denn die beiden Prozessionen sind sichtbarer Ausdruck unseres Glaubens, die uns mit Christus und untereinander verbinden. Sie gehen zurück auf die Visionen von zwei Frauen und haben ihren Ursprung im Gründonnerstag, dem Tag der Einsetzung der hl. Eucharistie und im Karfreitag zurück, an dem ein Lanzenstich das Herz Jesu geöffnet hat.
Pater Daniel betonte auch in der Predigt, dass wir am Fronleichnamstag nicht nur einen Bittgang abhalten, sondern dass wir zeigen, was wir glauben: dass Jesus im hl. Brot der Hostie unter uns ist. Gottfried Ugolini, der den Gottesdienst in St. Nikolaus zelebriert hat, wies darauf hin, dass jede und jeder von uns Monstranz ist, nachdem wir Jesus Christus in der heiligen Kommunion empfangen haben. Es kommt darauf an, dass wir selbst ein sichtbares Zeichen unseres Glaubens sind.
Die Prozession am Herz-Jesu-Sonntag konnte überall ordnungsgemäß abgehalten werden. Eugen Runggaldier, der den Gottesdienst in St. Nikolaus zelebrierte, betonte mit Bezug auf die Wahlen zum Europa-Parlament, wie wichtig es ist, sich zu entscheiden, nicht nur bei politischen Wahlen, sondern auch in Glaubensfragen. In Hinblick auf das Herz-Jesu-Fest hob er die Bedeutsamkeit von Barmherzigkeit und Weitherzigkeit als wichtige Kennzeichen für uns Christen hervor. In den Fürbitten wurde v.a. der Anliegen des Dorfes und des Landes, der Bedeutung des ethnischen Friedens und der Bewahrung der Schöpfung gedacht.
In St. Gertraud wurden beide Gottesdienste vom Kirchenchor mitgestaltet in Nikolaus vom Frauenchor.
Gedankt sei allen, die zum Gelingen der Prozession beigetragen haben: den Priestern, den Mesnern, den Ministranten, dem Kirchenchor St. Gertraud, dem Frauenchor, den Trägern und Trägerinnen, den teilnehmenden Vereinen, v.a. der dem Kirchenchor und der Musikkappelle, deren Mitglieder z.T. von auswärts anreisen müssen, damit die Stücke auch gesungen bzw. gespielt werden können. Ein Dank gilt auch allen, die die Prozessionen vorbereitet, daran teilgenommen und dazu beigetragen haben, dieses wertvolle religiöse Brauchtum in unseren Dörfern lebendig zu erhalten.
Trotz widriger Bedingungen haben es sich die Vereine nicht nehmen lassen, am Abend wieder die Bergfeuer zu entzünden, die uns an unsere Verbundenheit mit dem Herzen Jesu erinnern.
Gedankt sei auch den neuen Ministranten und Ministrantinnen, die sich nach der Erstkommunion für den Ministrantendienst bereit erklärt haben und die z.T. schon an den Prozessionstagen im Dienst waren. Auch sie bezeugen ihren Glauben durch ihren Dienst am Altar, sind also kleine Monstranzen. Ein herzlicher Dank gilt auch den Eltern, den Betreuer*innen, dem Mesner und den großen Ministranten, die sich bereit erklären, den Kleineren zu helfen.
Für die Schülerinnen und Schüler gibt es im Juni noch einen wichtigen Höhepunkt: den Abschlussgottesdienst am 14. Juni, der die wohlverdienten Ferien einläutet.
Gudrun hat wiederum eine ansprechenden und kindgerechte Wort-Gottes-Feier für beide Pfarreien vorbereitet. Das Thema des Schulanfangs: „Jeder Tag ist ein Geschenk“ wurde wieder aufgenommen; diesmal stand ein großes Paket anstelle mehrerer kleiner im Altarraum.
Beim Kyrie dankten die Minis für Freundschaft und Zusammenhalt, den Lesungspsalm trugen Kinder aus der 5. Klasse vor und auch die Fürbitten wurden von den Kindern vorgetragen. Zum Evangelium vom blinden Bartimäus erklärte Gudrun, dass wir auch oft blind sind für die Nöte anderer und auch für die kleinen Glücksmomente, die uns geschenkt werden. Die anschließende Erzählung von den Glücksbohnen handelt von einem Mann, der sich jeden Tag eine Hand voll Bohnen in die linke Tasche steckte und für jeden Glücksmoment wanderte eine Bohne in die rechte Tasche. Am Abend nahm er diese „Glücksbohnen“ heraus uns schlief mit der Erinnerung an die schönen Augenblicke des Tages zufrieden ein.
Viele solche Glücksmomente gab es auch im Laufe des Schuljahres und die Kinder der 5. Klasse durften endlich das große Paket öffnen und symbolische Geschenke herausnehmen, die sich im Laufe der 5 Jahre angesammelt hatten und für die sie nun den Lehrpersonen dankten: Projekt- und Sporttage, Theater, Autorenlesungen, Ausflüge und andere Veranstaltungen wurden aufgeführt; sie dankten aber auch für die saubere Schule, das gute Essen und die sicheren Busfahrten.
Anschließend erhielten die Schüler*innen der 5. Klasse ein Kreuz als Zeichen der Verbundenheit mit Christus und einen besonderen Segen, der sie in die nächste Schulstufe geleiten soll.
Die Kinder der Grundschule haben den Gottesdienst mit passenden Liedern mitgestaltet, begleitet von Gitarrenklängen, gespielt von Elisabeth in St. Nikolaus und Maria in St Gertraud. Mit einem Segensgebet wurden die Schüler zur Zeugnisverteilung entlassen.
Gedankt sei den Lehrpersonen für ihren großen Einsatz, den Eltern und allen, die dazu beigetragen haben, dass dieses Schuljahr zu einem Geschenk für alle Beteiligten wurde.
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